Verdünnungen und Malmittel
Hier eine Übersicht der gebräuchlichsten Verdünnungen und Malmittel und welche Nebenwirkungen sie haben können.
Terpentin und Terpentinersatz
Viele Künstler glauben, dass alles, was aus Pflanzen gewonnen wird, weniger schädlich ist als Erdölprodukte. Das pflanzliche (echte) Terpentinöl (Lärchenterpentin, Venezianisches Terpentin) ist aber deutlich toxischer als Terpentinersatz (Synonym: Testbenzin, Lackbenzin).
Terpentinöl
Das flüchtige Terpentinöl wird durch Destillation des natürlichen Balsams (Terpentin), welcher aus verschiedenen Pinienbaumarten gezapft wird, gewonnen.
Bereits ab einem Schluck wurden schwere Verläufe mit Koma, massivem Erbrechen und nachfolgender Lungenentzündung, sowie Blutdruckabfall beobachtet. Auch die Niere kann geschädigt werden. Todesfälle sind in der Literatur beschrieben.
Die Dämpfe reizen die Schleimhäute und die Augen, zudem können Schwindel, Kopfschmerzen, Halluzinationen und Krampfanfälle auftreten.
Terpentinersatz ist wie Benzin ein Erdöldestillat (Petroldestillat)
Nach kleiner eingenommener Menge kommt es v.a. zu Reizerscheinungen des Magendarmtraktes. Weil Petroldestillate sehr niedrigviskös sind, besteht auch hier die Gefahr, dass diese schon bei der Einnahme oder beim Erbrechen in die Atemwege gelangen können (Aspiration) und es in der Folge zu einer chemischen Lungenentzündung kommt.
Bei Einnahme grösserer Mengen (> 3 Schlucke bei Kindern) kommt es auch zu Rausch, Schläfrigkeit, und Bewusstlosigkeit. Selten treten Herzrhythmusstörungen auf.
Hohe Konzentrationen an Dämpfen können Kopfschmerz, Müdigkeit, Schwindel bei längerem Einatmen auch Koma verursachen.
Gesundheitsgefährdung beider Produkte:
Gefahr der Hautresorption
Gefahr der Sensibilisierung
Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut.
Kann Allergien der Haut hervorrufen.
Kann die Atemwege, Verdauungswege und Augen reizen: z.B. Brennen, Kratzen
Kann die Haut reizen: z.B. Brennen, Jucken
Kann zu Rauschzustand führen
Schädigung der Lunge möglich
Schädigung der Nieren möglich
Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit bis zur Bewusstlosigkeit oder andere Hirnfunktionsstörungen können auftreten.
Bei dauerhaften Gebrauch kann es zu Leberschäden und der sog. Terpentindemenz kommen, letztere wird aber immer wieder bestritten, weil wohl Hersteller, wie auch Krankenkassen und Rententräger hohe finanzelle Entschädigungen fürchten. Aus diesem Grund darf Terpentin und Terpentinersatz in den USA nicht mehr in Schulen und Kursen verwendet werden. Ausnahme nur, wenn die Dämpfe abgesaugt werden. Lüften reicht nicht, um die Dämpfe zu neutralisieren!
Cyclohexanon
Cyclohexanon wird als Lösungsmittel für viele Lackrohstoffe, zur Verbesserung von Verlauf und Glanz von Lacken und als Zusatz für Abbeizmittel verwendet.
Gesundheitsgefährdung:
Ein Risiko der Fruchtschädigung braucht bei Einhaltung des Grenzwertes nicht befürchtet zu werden. Wer kennt den Grenzwert und wie soll ein Künstler das messen?
Einatmen oder Verschlucken kann zu Gesundheitsschäden führen.
Entfettet die Haut
Entzündung der Haut
Gefahr der Hautresorption
Gesundheitsschädlich beim Einatmen.
Kann die Haut reizen: z.B. Brennen, Jucken
Schädigung der Augenhornhaut
Schädigung von Leber und Nieren möglich
Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit bis zur Bewusstlosigkeit oder andere Hirnfunktionsstörungen (Demenz, Parkinson usw.) können auftreten.
Alkydharze
Alkydharze werden in Ölfarben meist zur schnelleren Durchtrocknung verwendet. Sie sind in den meisten Malmitteln und Firnissen enthalten. Auch einige Ölfarben enthalten geringe Mengen, damit die Farbe gleichmäßig auftrocknet. Der Lösemittelanteil liegt zwischen 10 bis zu 50 %. Als Lösemittel wird meist Testbenzin verwendet, das aufgrund der darin enthaltenen Aromaten (Toulol und Xylol) besonders problematisch ist. Da die Lösemittel im Alkydharz recht schnell in die Raumluft übergehen, kann man mit ähnlichen Symptomen rechnen, wie bei Terpentin.
>> Malen mit Ölfarben, aber ohne Lösemittel
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